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Fragen und Antworten: Warum wir ein drittes Mal streiken

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Was wurde zwischen Gewerkschaftsführung und Unterrichtsministerin jetzt eigentlich ausgehandelt?

Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat den ursprünglichen Vorschlag (2 Stunden Mehrarbeit für LehrerInnen) fallen gelassen. Dafür wird an anderen Stellen gespart:

Lohnkürzungen bei LehrerInnen

Kein Zusatzlohn mehr für Matura
Keine Ausbezahlung von Überstunden
+10 weitere Pflicht-Supplierstunden (unbezahlt)
ältere LehrerInnen sollen „freiwillig“ weniger arbeiten und auf Lohn verzichten

Freizeitkürzungen bei uns SchülerInnen

Streichung aller schulautonomen Tage! (ur die Frechheit, oder?)

Wieso kümmert ihr euch als SchülerInnen darum, ob eure LehrerInnen mehr oder weniger Geld bekommen?

Erstens:

Solidarität lautet das Gebot der Stunde. Wir kämpfen gegen jede kapitalistische Ungerechtigkeit! Es ist prinzipiell inakzeptabel, dass bei den Beschäftigten UNTEN immer mehr gespart wird, während die Banken und Konzerne da OBEN Finanzspritzen bekommen und Riesen-Profite machen. Heute die LehrerInnen. Morgen andere LohnarbeiterInnen. Und auch wir SchülerInnen stehen heute und morgen im Arbeitsleben und auch unsrer Lohn und unser Job kann am Altar des Kapitalismus geopfert werden.

Zweitens:

Wir wissen: Es braucht wesentlich mehr Geld für das Bildungssystem! Also kämpfen wir gemeinsam mit LehrerInnen um das zu erreichen! (Ohne sie wäre es „bissi“ schwieriger)
Auch wenn wir nicht immer mit den LehrerInnen der selben Meinung sind, verfolgen wir hier doch gemeinsame Interessen! Wir sagen daher: Geld für Bildung statt für Banken! So können wir dann auch kleinere Klassen, mehr LehrInnenpersonal und damit mehr individuelle finanzieren.

Aber die Medien behaupten, dass die LehrerInnen euch SchülerInnen verraten hätten. Immerhin haben sie ja der Streichung der schulautonomen Tage zugestimmt!


Nicht DIE LehrerInnen haben uns verraten. Das waren die Spitzen der Gewerkschaft, das war das Verhandlungsteam. Die LehrerInnen haben sich mit überwiegender Mehrheit für Streikmaßnahmen ausgesprochen und waren bereit zu kämpfen. Doch die Gewerkschaftsführung – die selbst so gut verdient, dass sie sich keine Sorgen über Lohnkürzungen machen muss – hat einem faulen Deal zugestimmt. Das zeigt wiedermal, dass die Gewerkschaftsfunktionäre demokratisch von unten kontrolliert werden müssen und nur den Durchschnittslohn der Beschäftigten erhalten sollen, die sie vertreten.

Okay. Aber was soll man denn machen, wenn nicht mehr Geld für die Bildung vorhanden ist? Die Bildungsministerin Schmied musste nun mal einsparen.


Es stimmt nicht, dass nicht genügend Geld vorhanden wäre. Alleine in Privatstiftungen sind über 50 Milliarden Euro geparkt, die kaum besteuert werden. Die Frage, wie viel Geld für die Bildung zur Verfügung gestellt wird, ist eine Frage, die uns alle angeht. Vor allem uns SchülerInnen! Die Regierung gibt das Geld an die Mächtigen in der Wirtschaft. Wir kämpfen für eine radikale Umverteilung –Reichensteuer, Vermögensteuer, Erbschaftsteuer für Reiche, Auflösung von Steuerparadiesen für Superreiche bis hin zur Verstaatlichung privater Banken und Betriebe unter Kontrolle der LohnarbeiterInnen. Hin zu einer Gesellschaft, in der Reichtum allen gehört und Armut ein Ende hat! In einer solchen sozialistischen Gesellschaft wäre es problemlos möglich mehrere Milliarden für die Bildung zur Verfügung zu stellen!

Dürfen wir überhaupt streiken? SchülerInnen haben doch gar kein Streikrecht!

In Österreich gibt es kein überhaupt kein explizites Streikrecht, weder für Beschäftigte noch für SchülerInnen. Wir streiken aber nicht, weil die Regierung oder ein Stück Papier es uns erlaubt. Wir streiken, wenn es uns passt! Wir streiken für mehr Geld für die Bildung! Wir streiken für unsere Zukunft! Wir streiken und das ist gut so, denn anders können wir die Pläne der Regierung nicht stoppen! Wir sind zahlenmäßig überlegen. Wenn wir uns vereinen und gemeinsam kämpfen, kann uns kein/e DirektorIn, kein Gesetz, keine Regierung stoppen.


Werden die Fehlstunden denn überhaupt entschuldigt, wenn wir streiken? Kriegen wir da auch keinen Ärger?

In vielen Schulen sind die DirektorInnen dagegen, dass wir streiken und den Schulbetrieb boykottieren, auch manche LehrerInnen und Elternteile. Sie versuchen uns einzuschüchtern, mit Fehlstunden zu drohen, Betragensnoten, Disziplinarkonferenzen, schlechtere Noten, bis hin zum Rausschmieß und Kreuzigung.
Gerade wenn nur wenige zum STREIK gehen, können die da OBEN uns Ärger machen, wenn sie wollen. Je mehr wir aber sind, desto weniger trauen sie sich das. Weil wir uns dann zur Wehr setzen können. Also gehet hin und vermehret euch, sprach die REVOLUTION!
Die Regel Nummer eins lautet: ein guter Streik ist ein großer Streik!

Folgende Wege gibt es, die Fehlstunden für den Schulstreik zu entschuldigen:

1) Überzeug, den/die LehrerIn sich solidarisch zu zeigen und einen Lehrausgang hin zum Streik mit eurer ganzen Klasse zu machen. Politische Bildung. Dann zählt’s sogar als Unterricht ;)

2) Wenn das nicht klappt, sprich mit Klassenvorstand, er kann ganz einfach ins Klassenbuch schreiben, dass ihr Kopfweh hattet, oder so ;)

3) (geht nur bei coolen Eltern) Fragt eure Eltern wegen einer Entschuldigung. Ansonsten fragt eure Eltern erst gar nicht, vielleicht versuchen sie’s noch euch zu verbieten hinzugehen.

4) Bei den meisten Hausärzten kann man sich leicht ne Krankenbestätigung holen (z.B.: Migräne).

5) Oder einfach selber eine Entschuldigung schreiben

Falls das alles nicht klappt, seid ihr echt arme Schweine...Aber dafür umso größere Helden, wenn ihr trotzdem mitstreikt ;)
(und mal ehrlich: wenn kümmern schon die paar Fehlstunden, oder die Betragensnote...)

Was kann ich als SchülerIn tun?

1) Versuche in der Schule, so viele Leute wie möglich für den Streik zu gewinnen.
2) Baue mit denen, die an der deiner Schule Widerstand leisten wollen, ein Aktionskomitee auf. Dieses Aktionskomitee kann der Träger, der Kern zur Organisierung von Aktionen wie einem Schulstreik o.ä. werden.
3) Werde aktiv! Nicht nur für ein paar Tage, sondern längerfristig. Wir wollen nicht nur ein besseres Bildungssystem. Wir wollen diese Gesellschaft ändern und den Kapitalismus auf den Misthaufen der Geschichte werfen. Deswegen haben wir uns in REVOLUTION organisiert. Macht mit! Alleine können wir nichts bewegen. Aber gemeinsam können wir dieses System aus den Angeln heben!



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