„E
in Freiraum ist die Freiheit, die eine Person oder eine Gruppe zur Entwicklung, Definition und Entfaltung ihrer Identität und Kreativität benötigt.“
Wenn man sich diese Definition des Wortes Freiraum durchliest sollte man meinen eine Gesellschaft hat ein großes Interesse daran ein möglichst breites Angebot an Einrichtungen und Möglichkeiten haben um diesen Prozess ohne Hindernisse durchlaufen zu können.
Die Realität ist jedoch leider, wie so oft, nicht ganz so zuckersüß. Wen überrascht es, dass Bereiche die von zentraler Bedeutung für Soziale Interaktion sind in den Augen der herrschenden Klasse nur als eine weitere Einnahmequelle angesehen werden. Dies trifft auch auf eine kommerzialisierte "Alternativkultur" zu, welche von Che Guevara T-Shirts bis hin zu der Vereinnahmung von vormaligen Freiräumen - siehe Preise im WUK/Amerlingbeisl oder auf Konzerten in der Arena. Allerdings darf heirbei aber auch nicht vergessen werden, dass auch über eine Abhängigkeit von Fördergeldern der Stadt Wien immer eine Einfallstür anderer Interessen als der eigenen besteht. Dies trifft auf so gut wie alle Bereiche zu. Sei es das Fortgehen, Kunst und Kultur, Sport und Musik sind nur einige wenige Beispiele. Jedoch verbindet alle die Intention mit der sie Angeboten werden: Das Streben nach Profiten.
Seien es lächerlich hohe Preise in Lokalen und Bars, oder Mitgliedsbeiträge in Clubs, Kosten für Sportausrüstungen, Kunstseminare oder der simple Besuch einer Ausstellung. Überall wird die Hand aufgehalten. Wenn man dann noch Unterricht benötigt, wie z.B. bei Musik oder Sport wird man gleich doppelt und dreifach zur Kasse gebeten.Ein einziges Hobby wird dann schnell zur einzigen Sache die man sich leisten kann. Hinzu kommen dann die Räumlichkeiten, also eben Freiräume im wörtlichen Sinne. Auch hier gibt es kaum Angebote und die vorhandenen sind mehr als dürftig. Sehen wir uns zum Beispiel Jugendzentren an. Der Ansatz ist durchaus vielversprechend. Eine Einrichtung in der sich Jugendliche Treffen, Austauschen, Feiern oder sonstige Dinge machen können.
Diese Räumlichkeiten werden jedoch niemals viele Jugendliche ansprechen können. Warum nicht? Weil die Scheinheiligkeit des pseudo Freiraumes durchschaut wird. Wenn wir von Freiräumen reden sprechen wir von Selbstverwaltung, Selbstgestaltung und Selbstorganisierung. Wenn es wirklich Räume für Jugendliche sein sollen dann müssen sie auch von ihnen selbst verwaltet werden. Warum wird dies nicht so gemacht? Hat man Angst um die Einrichtung die von der Krawalljugend, welche ohne BetreuerInnen in solchen Bereichen keine Ordnung mehr kennen würden, zerstört wird? Hat man Angst, dass Jugendliche sich ohne Aufsicht nur ins Koma saufen und sich den Freuden dieses gefährlichen Teufelskraut des Namen Cannabis zu frönen? Oder hat man Angst das Jugendliche lernen sich selbst zu verwalten, ihre Vorhaben und Ideen selbst zu Planen und umzusetzen und zwar ohne die Bevormundung anderer. Doch gerade in Wien kann es sehr gut beobachtet werden, dass Amerlinghaus/WUK/Arena sehr stark von der Stadt und der "hohen" Politik vereinnahmt werden konnten. Hat man Angst davor, dass sich Jugendliche ihres Potentials bewusst werdrden? Hat man Angst das die Jugend genug Selbstvertrauen sammeln kann um in die Welt zu rufen „so wie es ist, kann es nicht bleiben!“?
Wir von Revolution denken, dass es richtig und notwendig für die Jugend ist, eigene Strukturen aufzubauen und diese selbst, also autonom, zu verwalten. Wir wissen natürlich, dass dieser Weg nicht nur mit Erfolgserlebnissen gepflastert sein wird. Jedoch kann man nur aus Fehlern lernen wenn man auch welche macht. Fehler sind menschlich, wenn wir jedoch zusammenarbeiten und solidarisch miteinander umgehen können wir uns gegenseitig ergänzen und weiterentwickeln.
Aus diesem Grund benötigen wir Freiräume. Aus diesem Grund muss die Jugend ihr Schicksal in ihre eigene Hand nehmen.
Für uns und unsere Zukunft.
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