Internationaler Aktionstag und Verrat der Gewerkschaftsführung

Sonntag, den 16. Oktober 2011 um 21:31 Uhr
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82 Länder – 952 Städte – Hunderttausende Menschen, auf der ganzen Welt demonstrierten am Internationalen Aktionstag gegen die Macht der Banken und Konzerne, In Rom nahmen an einer Großdemonstration gegen Silvio Berlusconi mehr als 100.000 Menschen teil, auf denen es zu Zusammenstößen zwischen DemonstrantInnen und der Polizei kam. Auch in New York kam es unter dem Slogan „we are the 99%“ wieder zu Protesten. 70 Menschen wurden verhaftet. In Spanien erlebte die Bewegung der „Indigandos“ (der „Empörten“) wieder einen Aufschwung, in Madrid und Barcelona gingen mehrere Hundertausend auf die Straße um gegen die Politik ihrer Regierung und das System zu protestieren. In Chile wurde der Aktionstag für weitere Proteste gegen das marode Bildungssystem und die Regierung verwendet. Auch Deutschland erlebte am 15.10. eine Vielzahl von Demonstrationen: In Berlin waren es 10.000, in Frankfurt und Hamburg 5.000, insgesamt gab es in 50 Städten Protestaktionen.

Aber auch in Wien gab es Proteste, ungefähr 2000 Menschen demonstrierten am Internationalen Aktionstag gegen die Allmacht der Banken und Konzerne. Die Demonstration fing mit einer Auftaktkundgebung auf dem Christian Broda Platz (Westbahnhof) an und führte über die Mariahilferstraße und dem Ring bis zum Heldenplatz. An der Demonstration nahmen diverse linke und zivilgesellschaftliche Gruppen ateil und es wurde mit Parolen gegen Banken und den Kapitalismus protestiert. Alles in allem war die Demonstration mit ihrer Abschlusskundgebung verglichen mit den Protesten in anderen Teilen der Welt relativ klein, doch sie war eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung. Die Demonstrationen zeigen die Empörung und die Wut von großen Teilen der Gesellschaft gegen ein System, dass darauf aufgebaut ist uns zu unterdrücken, uns zu auf Grund unserer Herkunft, unseres Geschlechts oder unserer sexuellen Orientierung zu trennen und uns auszubeuten auf. Die Bewegungen müssen sich in eine klare Antikapitalistische Richtung bewegen, die nicht nur die Auswirkungen des Kapitalismus wie Armut, Soziale Ungleichheit und Korruption anprangert, sonder das System selbst anzweifelt und versucht es durch eine Revolution zu überwinden.

Jetzt in einer Zeit, in der es seit vielen Jahren wieder zu Streikaktionen kommt, in der die MetallerInnen für ihre Rechte kämpfen, in der Widerstand nicht nur wichtig, sondern notwendig ist, war diese Demonstration ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch es muss mehr geben, als eine einzelne Aktion gegen dieses scheiß System. Der Streik der MetallerInnen darf nicht mit einen faulen Kompromiss bei „Sondierungsgesprächen“ zwischen der Gewerkschaftsspitze und den UnternehmerInnen beendet werden. Die Gewerkschaftsbürokratie hat sich heute gegen Weiterführung der Streiks entschieden. Das zeigt uns, wie sehr sich die Gewerkschaftsspitze von den Interessen der ArbeiterInnen entfernt hat. Doch die Beschäftigten dürfen sich nicht entmutigen lassen, sie müssen Druck auf die Spitze der Gewerkschaft ausüben und die Streiks wenn es notwendig ist auch ohne Zustimmung der abgehobenen VerhandlerInnen. Es braucht Aktionskomitees in den Betrieben um die Streiks erfolgreich weiterzuführen. Um die MetallerInnen zu unterstützen müssen sich die ArbeiterInnen mit eigenen Streikaktionen solidarisieren.



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Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 16. Oktober 2011 um 21:40 Uhr