Nachdem die Rote Antifa ihre Domain auf www.redrevolution.at geändert hat, haben sich unsere Annahmen nun auch durch eine offizielle Stellungnahme zur Umbenennung der Organisation bewahrheitet. Man wolle sich dadurch einen „mehr internationalistischen“ Namen geben heißt es auf der Homepage. Wir begrüßen diesen Anspruch auf Internationalismus, auch wenn dieser Akt ohne internationale Strömung und Artikel in anderen Sprachen, somit ohne den ernsthaften Versuch international Kontakte zu schließen, wohl nur ein symbolischer bleibt. Gleichzeitig sehen wir uns gezwungen zu dieser Umbenennung Stellung zu beziehen und sie als lächerliche Bezugnahme auf unsere Organisation zu verurteilen.
Woher kommt die Rote Antifa?
Am 1. April 2011 wurden 5 GenossInnen aus der damaligen „Liga der sozialistischen Revolution“ (heutiger ArbeiterInnenstandpunkt) durch das Internationale Exekutiv-Komitee der Liga für die fünfte Internationale (LFI) ausgeschlossen. Unter ihnen waren 3 GenossInnen auch in REVOLUTION aktiv, sowie eine Genossin, die im Rahmen dieser Spaltung wieder in REVO aktiv sein wollte. Das war auch eigentlich kein Problem, da REVOLUTION eine breitere antikapitalistische Jugendorganisation sein soll, dementsprechend gewisse Differenzen mehr Platz haben als in einer Kaderorganisation wie der LFI. Unglücklicher Weise (für die besagten GenossInnen) kamen wir an ein Dokument welches den Plan beinhaltete eine unserer beiden Ortsgruppen zu unterwandern und eine Position in der Ortsgruppenleitung in bürokratischer Weise auszunutzen. Neben Vorhaben einzelne GenossInnen in andere Ogs zu verdrängen, demokratische Recht von GenossInnen einzuschränken (nur die ehemaligen GenossInnen hätten ihrer Ansicht nach das Recht darauf Referate und Inputs in der Organisation abzuhalten) wurden auch die demokratische gewählten Strukturen der Organisation ignoriert. Nachdem wir den GenossInnen mehrere Male die Gelegenheit gaben sich von diesem Vorhaben zu distanzieren und sich zu einem kollektiven Organisationsaufbau zu bekennen, sahen wir uns gezwungen sie auszuschließen. Die Mehrheit eines internen Treffens mit Konferenzcharakter (Mehrheit der Mitglieder der Organisation waren anwesend) schloss diese GenossInnen absolut demokratisch aus. Wir haben damals eine Stellungnahme verfasst, weswegen wir uns nicht weiter mit den Vorfällen damals beschäftigen wollen und verweisen auf
http://www.onesolutionrevolution.at/index.php/component/content/article/50-berichtartikel/266-ausschlussvon4genossinnennachrufundauftakt.
Jedenfalls haben diese GenossInnen sich dazu entschlossen eine neue Kadergruppe (Revolutionär-Kommunistische Organisation zur Befreiung) aufzubauen, sowie die Jugendorganisation „Rote Antifa“.
Über die „Rote Antifa“
Die Rote Antifa wurde kurze Zeit, nachdem die GenossInnen aus REVOLUTION ausgeschlossen wurden, gegründet. Der Anspruch eine revolutionäre Jugendorganisation zu schaffen, und diese als „Antifa“ zu verkaufen, schien der mechanischen „Prinzipienfestigkeit“ der GenossInnen zu widersprechen, denn Antifas selber haben in der Geschichte nie die Rolle einer revolutionären Organisation eingenommen. Viel eher repräsentiert die ursprüngliche „Antifaschistische Aktion“ der KPD die ultralinken Fehler in deren sogenannten Dritten Periode. Aber auch nach dem 2. Weltkrieg gab es wieder Gründungen von Antifas, die jedoch abermals von stalinistisch/maoistischen oder autonomen Kräften ins Leben gerufen wurden. Auch da es anscheinend wenig Klarheit bei der Roten Antifa gegeben hat, warum man denn eigentlich so heiße (da man sich damit in eine klare Tradition stellt), ist wahrwscheinlich ein weiterer Grund für die Umbenennung in RED REVOLUTION. Somit zeugt die Namensgebung in „Rote Antifa“ von einerm sehr mangelnden Verständnis, davon was Antifas eigentlich darstellen oder darstellen sollten.
Zu guter Letzt zeichnete sich die Rote Antifa durch Wortradikalität in der Propaganda, und oberflächliche Polemiken gegen andere linke Organisationen aus, um sich von diesen als „einzig wahre kommunistische Kraft“ abzugrenzen, anstatt fundierte und ernsthafte Kritik zu üben, die Diskussion zu suchen, und durch Einheitsfronten in der Praxis die programmatische Überlegenheit zu beweisen (sofern möglich). So auch die Kritik an unserem Verhalten bei den „London Riots“, welche auch in der Stellungnahme zur Umbenennung wieder einmal vorkommt. „Weiteres trauten sich die Aktivisten und Aktivistinnen von REVOLUTION, obwohl sie zur gleichen Zeit nur einige Kilometer von London ein Sommercamp hatten, nicht in die Arbeiterviertel Londons um durch Taten mit der „Arbeiterjugend gegen die Polizei zu kämpfen“.“
Und ja, es war nicht unser Konzept unser ganzes Camp zu demobilisieren und uns ins Gefecht zu stürzen. Wer glaubt einfach bei riots mit zu machen (wo überhaupt nicht klar war, wann ,wo und ob diese überhaupt statt fanden, oder inwiefern dies eine ernsthafte Gefahr für einen Großteil der Mitgliedschaft darstellt), das als Möglichkeit zur revolutionären Propaganda sieht und hier undifferenziert diese als fortschrittliche Taten oder gar als vorrevolutionär charakterisiert, der hat von ernsthaften und überlegten Interventionen wenig verstanden.
Diese Polemiken sind nicht neu, beispielsweise konnten wir vor einigen Monaten auf der Homepage der Roten Antifa einen Artikel finden, in welchem die eigenen Mitglieder (mit offensichtlicher argumentativer Mithilfe von erfahrenen Mitgliedern) interviewt wurden um andere Organisationen zu „dissen“ (was wieder einmal davon zeugt wie wenig die Rote Antifa von ernsthafter Kritik hält). Nach einigen Tagen wurde dieser Beitrag dann doch wieder von der Homepage genommen, da man sich anscheinend selbst zu blöd für eine solche Polemik war. Kritiken in diesem und ähnlichem Stil bringen wohl kaum den Nachweis des Zentrismus. Dazu möchten wir auch noch anmerken, dass wir einen solchen lächerlichen Vorwurf ebenso an die Rote Antifa auf Grund ihrer Intervention am WKR Ball richten könnten, wo die GenossInnen sich offensichtlich nicht an den Blockaden beteiligten.
„RED REVOLUTION“
Es ist nicht das erste mal, dass eine Abspaltung in ihrem Namen Bezug auf REVOLUTION nimmt. Das letzte Mal passierte so etwas in Deutschland 2006, als GenossInnen die Gruppe „Independent REVOLUTION“ (iRevo) gründeten, welche mittlerweile in RSO und RIO aufgegangen ist. Stellungnahme dazu: http://www.onesolutionrevolution.com/node/107
Mit „RED REVOLUTION“ wird hier wieder auf uns Bezug genommen und soll anscheinend soviel bedeuten wie „wir sind von REVOLUTION ausgeschlossen worden, aber wir sind die wahren Revolutionäre und nennen uns deswegen RED REVOLUTION“. Damit wiederholt sich dasselbe kindliche Spiel, das hier schon bei der Zeitung der RKOB veranstaltet wurde. Die Zeitung des ArbeiterInnenstandpunkts und der damaligen LSR ist die „Befreiung“, als die ausgeschlossenen GenossInnen die RKOB gründeten, nannten sie ihre Zeitung kreativer Weise „revolutionäre Befreiung“. Dieser absolute Mangel an Kreativität ist wirklich bedauernswert.
Wir lehnen diese Anlehnungen an andere Organisationen ab, da sie nichts anderes verursachen als Verwirrung in der Öffentlichkeit und eine lächerliche Betrachtung der linken Szene, welche durch ihre Zersplitterung ohne hin schon schlecht da steht.
Auf ihren sozialen Netzwerken verbeiten

