REVOLUTION

  • Schrift vergrößern
  • Standard-Schriftgröße
  • Schriftgröße verkleinern
Start Archiv Klassenkampf und Politik Lehrer_innendienstrecht: Wie man Scheiße als Gold verkauft!

Lehrer_innendienstrecht: Wie man Scheiße als Gold verkauft!

E-Mail Drucken PDF

Nach Ankündigungen der Gewerkschaft ist der Beschluss des Lehrer_innendienstrecht (das vor allem ein Spar- und kein Reformpaket ist) bereits nächsten Dienstag in einem kurzfristig angesetzten Ministerrat möglich. Wir von REVOLUTION sprechen uns entschieden gegen dieses Sparpaket aus, das im Endeffekt nur Verschlechterungen bringen würde. Wir rufen die Gewerkschaft und alle fortschrittlichen Organisationen (vor allem die der Schüler_innen und Student_innen) dazu auf den Widerstand zu organisieren. Falls es wirklich zu dem Beschluss kommt, muss die Gewerkschaft ihre Streikdrohungen auch wirklich in die Tat umsetzen! Nachdem die Regierung ein Budgetloch von zig Milliarden „entdeckt“ hat ist es kein Wunder, dass sie hier nicht klein beigeben wird und ihren Sparkurs der letzten Jahre im Bereich der Bildung fortsetzen wird.

Dazu veröffentlichen wir diesen im Oktober verfassten Flyer hiermit auch auf unserer Homepage neu.

Lehrer_innendienstrecht: Wie man Scheiße als Gold verkauft!

Dass unser jetziges Bildungssystem alles andere als brillant ist wird wahrscheinlich niemand abstreiten. Sei es das differenzierende Schulsystem das unseren weiteren Lebenslauf schon mit 10 Jahren vorherbestimmt (denn es ist kein Zufall, dass man immer weniger Kinder aus Arbeiter_innenfamilien in Gymnasien und später in Universitäten findet), überfüllte Klassenzimmer, kaum Demokratie in der Schule oder die konstante Unterfinanzierung von Bildung und Lehre. Die Probleme rinnen richtig aus den abblätternden Fassaden und schadhaften Fenstern unserer Schulhäuser. Aber mit dem neuen Lehrer_innendienstrecht soll - zumindest wenn man der Regierung glaubt - das österreichische Schulsystem wieder aus dem Koma geweckt, neu hergerichtet und aufpoliert werden. Das wird mit dem neuen Lehrer_innendienstrecht jedoch sicher nicht passieren, was hier gemacht wird, ist zu versuchen uns Scheiße als Gold zu verkaufen. Da nennt man eine massive „Kürzung“ schnell mal „Reform“ und glaubt es fällt niemanden auf, dass das Dienstrecht riesige Kürzungen und Verschlechterungen für Lehrer_innen und Schüler_innen vorsieht.

Was mit dem neuen Dienstrecht nämlich gemacht wird ist die Lehrverpflichtung von 20-22 auf 24 Stunden zu erhöhen, bei einem Gehalt der nur am „Einstieg“ ein wenig erhöht wird, über das Arbeitsleben gerechnet aber sogar noch sinkt! Was hier passiert ist einerseits einfach eine Lohnkürzung – also mehr arbeiten für weniger Geld - und andererseits eine Erhöhung der Belastung von Lehrer_innen und somit ein schlechter vorbereiteter Unterricht für uns Schüler_innen. Gerade Junglehrer_innen die gerade angefangen haben zu unterrichten und noch keine 30 Jahre Unterrichtserfahrung haben, trifft diese Zusatzbelastung und wird nur dazu führen, dass engagierte Lehrer_innen noch schneller ausbrennen. Außerdem wird zwar das Einstiegsgehalt angehoben aber die Lohnkurve (nach einigen Jahren Arbeitserfahrung bekommt man Lohnerhöhungen) abgeflacht und somit verringert. Unterm Strich kommt dabei eine Gehaltskürzung von wahrscheinlich einigen hunderttausend Euro heraus (aufs ganze Leben gerechnet). Insgesamt soll das neue Dienstrecht eine halbe Milliarde pro Jahr einsparen, dass das nicht zu einer Verbesserung beitragen wird, liegt auf der Hand! Wir Schüler_innen werden dann die Freude haben weiter in überfüllten Klassen zu sitzen, mit Lehrer_innen die noch weniger Zeit haben uns zu unterrichten und zu betreuen, noch weniger Nerven als sonst haben und in einem verrotteten Bildungssystem unsere Zeit abzusitzen.

Aber auch wenn uns von klein auf beigebracht wird zu kuschen und nicht aufzumucken, müssen wir uns solche Dinge nicht gefallen lassen. Nur wir Schüler_innen und Lehrer_innen können die Umstände verändern in denen wir leben und müssen gemeinsam für unsere Rechte eintreten. Auch 2009 sind tausende Schüler_innen und Lehrer_innen gemeinsam gegen die Mehrarbeit für Lehrer_innen auf die Straßen gegangen und haben im weiteren Verlauf die Kürzung der Schulautonomen Tage verhindert. Das können wir auch jetzt wieder machen!

  • Für gemeinsame Versammlungen von Lehrer_innen, Studierenden und Schüler_innen um die Mehrarbeit für Lehrer_innen zu verhindern
  • Nicht darauf warten, dass die Gewerkschaftsführung ihren Hintern, sondern sie mit selbstorganisierten Basisstrukturen zur Aktion zwingen! Auf die Straßen gehen!
  • Für den Aufbau von Schüler_innenkomitees um einen Schulstreik in Solidarität mit den Lehrer_innen und ein besseres Schulsystem zu organisieren!
  • Gegen ein kapitalistisches Bildungssystem was uns zu weiteren Rädern in der Maschine erziehen will sondern für eine freie Bildung und den Kampf für eine freie sozialistische Gesellschaft!


Auf ihren sozialen Netzwerken verbeiten
Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 15. November 2013 um 20:42 Uhr  

REVOLUTION-Treffen

Nächste Termine

Unsere Treffen finden an jedem Freitag ab 18:00, im Amerlinghaus, Raum 4, erreichbar mit U2/U3 - Station Volkstheater (Stiftgasse 8, 1070 Wien), statt.

 

In den Newsletter eintragen!