"Akademikerball": Egal wie sie sich nennen - Schmeißt die Rechten aus der Hofburg!

Sonntag, den 27. Januar 2013 um 23:34 Uhr
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Ende 2011 kündigte die Wiener Hofburg Kongresszentrum Betriebs-GmbH an, dass der rechtsextreme WKR-Ball in Zukunft nicht mehr in der Hofburg stattfinden werde, da die "aktuellen politischen und medialen Dimension, welche die Abhaltung des WKR-Balles in den letzten Jahren angenommen hat" für sie nicht mehr haltbar waren. Das zeigt eindeutig, dass sich die Verwalter_innen der Hofburg nicht ohne Grund dazu entschlossen hatten den Ball der rechtsextremen Burschenschaften aus dem Wiener Korporationsring aus der Hofburg zu verbannen. Dies passierte nur unter dem Druck der jährlich stattfindenden Demonstrationen und der öffentlichen Empörung, die 2012 ein bis dahin nie dagewesenen Höhepunkt erreicht hatten.

Doch es blieb nicht lange dabei. Bald nachdem klar war, dass sich die die Burschenschafter eine neue Location für ihre Tanzveranstaltung mit rechten Größen aus ganz Europa suchen mussten, sprang die Wiener FPÖ auf und meldete für 2013 den sogenannten „Akademikerball“ an, denn man getrost auch WKR-Ball 2.0 hätte nennen können. Es ist nicht nur so, dass die Homepage des WKR-Balls direkt auf www.wiener-akademikerball.at weiterleitet, auch die Organisator_innen sind die gleichen. Außerdem wird von den Veranstalter_innen selbst zugegeben, dass „[sich] nun die FPÖ Wien zur Verfügung [stellt], um dem WKR einen weiteren Ball zu ermöglichen.“

Grund genug um dagegen zu kämpfen. In den letzten Jahren kam es eigentlich immer zu Protesten, die eigentlich immer von der Polizei verboten wurden. 2010 wurde eine Demonstration von einigen hundert Leuten beim Westbahnhof (!) gekesselt und 2011 kesselte die Polizei abermals Demonstrationszüge ein. Die Proteste im letzten Jahr unterschieden sich grundlegend von den vorhergegangenen. Ein Grund dafür ist, dass der WKR-Ball am Tag der Befreiung des KZ Auschwitz stattgefunden hat und es dadurch zu einem öffentlichen Aufschrei kam. Es bildete sich auch ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen, sowie einiger Gewerkschaften („Jetzt Zeichen setzen“). Wir beteiligten uns nicht an diesem Bündnis, dass außer öffentlicher Aufmerksamkeit nichts zu bieten hatte – unter dem klaren Regime bürgerlicher Kräfte wie „Die Grünen“ oder die Israelische Kultusgemeinde wurde auf Konzerte und Lesungen gesetzt während wenige Hundert Meter daneben die Rechten ungestört feierten.

Ungestört? Nein. Denn es war etwas gelungen, was die letzten Jahre nie funktioniert hatte: Radikale Antifaschist_innen (zu denen auch wir von REVOLUTION uns zählen) hatten mehrere Tausende Menschen nicht nur in einen Protestmarsch eingebunden sondern versuchten auch, das Abhalten des Balles aktiv zu verzögern. Tatsächlich konnte ein Bus mit offensichtlich wichtigen Burschenschaftern in der Nähe de U3 Herrengasse über eine Stunde blockiert werden, wodurch sich die Eröffnung des Balles massiv verzögerte.

Organisiert worden waren diese Aktionen von zwei Bündnissen: Der antinationalen NoWKR-Plattform und der „Offensive Gegen Rechts“, ein Bündnis an dem auch wir uns beteiligen. Hier arbeiten linke Gruppen und Einzelpersonen zusammen um eben der jährlich wiederkehrenden Provokation des WKR-(„Akademiker“-)Ball zu begegnen. Auch dieses Jahr organisieren wir wieder eine Reihe von Aktionen, von Demo-Trainings (um in der Hitze des Gefechts nicht verloren zu gehen) über Diskussionsveranstaltungen bis zu den Aktionen am 1.2. gegen das braun-farbtragende Tanzvergnügen in der Hofburg!



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