Junge Frauen haben es als besonders unterdrückte Schicht im Kapitalismus ein ziemlich hartes Los erwischt und gerade zu Zeiten der Krise verschärft sich die wirtschaftliche Unterdrückung von Frauen. Sie werden überproportional stark von Sparmaßnahmen betroffen und leiden darüberhinaus auch noch an der Mehrbelastung durch Haushalt, Kindererziehung und Pflege, die auch heute noch meistens an ihnen hängen bleibt. Österreich ist eines der Länder mit dem höchsten Gender Pay Gap in der EU (Lohndifferenz bei Männern und Frauen), hier verdienen Frauen nämlich durchschnittlich 23,7% weniger als ihre männlichen Kollegen. Neben diesen wirtschaftlichen Unterdückungsformen leiden Frauen unter verschiedensten Formen von Sexismus innerhalb des Kapitalismus: sexuelle Belästigung und sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, in der Schule, auf der Uni oder im Alltag, Objektifizierung von Frauen, Rollenbilder, Gewalt gegenüber Frauen, keine Repräsentation in Politik, Medien und Wissenschaft, Doppelbelastung durch Arbeit und Hausarbeit...
Vielen von uns sehen in diesem gesellschaftlichen Zustand, die Unterdrückung und Ungleichbehandlung von Frauen und somit einen Grund für die Gleichberechtigung und Emanzipation zu kämpfen! Man möchte meinen, dass dies relativ offensichtlich ist. Aber Nein! Denn am Ende des Horizonts der bürgerlichen politischen Parteien, reiten die Verteidiger_innen des Patriarchats Richtung Sonnenuntergang. Ein Beispiel solcher Intelligenzrebellen ist die bei den Nationalratswahlen kandidierende „Männerpartei“. Ihr zufolge sind es nicht Frauen die in unserer kapitalistischen Gesellschaft unterdrückt werden sonder die Männer. Quotenregelungen, legale Abtreibung, die Pflicht Alimente zu zahlen und Benachteiligung bei der Karenz würden Männer systematisch Unterdrücken und Benachteiligen. Was nur ein schlechter Scherz sein kann, ist leider keiner, denn diese reaktionären Idioten gibt es wirklich! Ein gar brüderliches Verhältnis haben sie auch zu den Väterrechtlern einer rechten frauenfeindlichen Organisation die durch die Veröffentlichung von Frauenhäuser-Adressen (viele Frauenhäuser sind zum Schutz der dort betreuten Frauen und Kinder vor Gewalt geheim) die dort lebenden Frauen bewusst und stolz in körperliche Gefahr bringen.
Gleichzeitig eine stimmentechnisch noch größere Gefahr bei dem heurigen Wahlspektakel haben wir die FPÖ die schon seit Jahren unsere Umwelt mit frauenverachtender Blut-und-Boden-Dirndl-Madl-Mutter-Ideologie verpesstet. Immer wieder stellt die FPÖ ihren Sexismus unter Beweis, sei es dass sie Frauen vor allem als Mütter definieren, von den verschiedenen Eigenschaften der Geschlechter daherreden oder eine Anti-Abtreibungpolitik fahren und Frauen das Selbstbestimmungsrecht über ihren eigenen Körper wegnehmen wollen. Da fallen auch schon mal von Seiten der FPÖ Vergleiche zwischen dem Holocaust und Abtreibungen. Widerlich sexistisch, rassistisch und antisemitisch wie immer die FPÖ.
Nicht nur die Idiotie dieser Gruppen und der anderen bürgerlichen Parteien, die auch für Jugendliche Frauen keine ausreichende Perspektive darstellen, sollten uns Frauen auf die Barrikaden steigen lassen. Wir leben in einem zutiefst sexistischen Gesellschaftssystem, dass aus der Untrerdrückung von uns Frauen Profite schlägt, genau wie es aus der Unterdückung von Migrant_innen und Arbeiter_innen Gewinn zieht. Daher muss unser Kampf für Gleichebrechtigung mit den Kämpfen aller Unterdückten verbunden werden um Sexismus, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus und den Kapitalismus ein für alle Mal stürzen zu können.
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