Unsere Stadt, merkt euch das! Für euch ist kein Platz da!

Samstag, den 01. Februar 2014 um 17:10 Uhr
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Wie jedes Jahr versuchte auch 2014 der WKR Ball, nun unter dem Namen Akademikerball bekannt, die rechtsextreme Creme de la Creme und Burschenschafter für ein Tänzchen in der Hofburg am 24. Jänner einzuladen und wie jedes Jahr stellten sich ihnen tausende Antifaschist_innen in den Weg. Doch vieles hat sich die letzten Jahre getan: Durch eine gute und sinnvolle Einheitsfrontpolitik von dem Bündnis „Offensive Gegen Rechts“ und einer starken Mobilisierung standen wir nun nicht wie 2010 zu 800 in einem Polizeikessel am Europaplatz sondern demonstrierten zu 5000-8000 tausend gemeinsam mit Student_innen, Schüler_innen, Arbeiter_innen, KZ Überlebenden, Widerstandskämpfer_innen, Migrant_innen, Gewerkschafter_innen und Revolutionär_innen gegen den Akademikerball der in den letzten Jahren durch den antifaschistischen Widerstand von 2500 auf nun mehr nur noch wenige hundert Besucher_innen zusammengefallen ist.

Antifaschismus lässt sich nicht verbieten!

Der enorm erfolgreichen Mobilisierungen und Demonstrationen ging eine regelrechte Repressions- und Provokationswelle von Seiten der Polizei voraus. Es wurde alles daran gesetzt die Proteste so gut wie möglich zu kriminalisieren und den Burschenschaftern von Seiten der Polizei den Hof zu machen. Es wurde eine riesige Sperrzone rund um die Hofburg errichtet (größer als bei dem Besuch des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten: George Bush), die Kundgebung des zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Jetzt Zeichen Setzen“ am Heldenplatz untersagt, ein Vermummungsverbot in den Wiener Bezirken 1-9 errichtet, Presse und Journalist_innen untersagt in der Sperrzone Bericht zu erstatten bzw. diese (wenn überhaupt) nur unter großen Einschränkungen und polizeilicher Begleitung zu betreten, Telefone von Journalist_innen und Aktivist_innen abgehört usw. All diese Angriffe auf die Demonstrations- und Pressefreiheit waren Teil einer klaren Eskalationsstrategie schon im Vorhinein von Seiten der Polizei. Trotzdem haben sich tausende Menschen davon nicht einschüchtern lassen sondern haben sich an den Demonstrationen und den Blockaden beteiligt und dabei nicht nur ihren Hass gegen den Akademikerball geäußert sonder auch gegen diese Angriffe auf Presse- und Versammlungsfreiheit Stellung bezogen.

Wir lassen uns nicht wegknüppeln!

Nicht verwunderlich ist daher die enorme Polizeirepression und Gewalt durch die Exekutive auf den Demonstrationen selber. Mit dem Auffahren mit Wasserwerfern(?), dem Einsatz von Pfefferspray und Knüppeln hat die Polizei Demonstrant_innen angegriffen die gegen einen Ball rechtsextremer Burschenschaften auf die Straße gingen. Gleichzeitig ließ die Polizei Krankenwägen nicht zu den verletzten Demonstrant_innen durch. Dabei waren die Angriffe so stark und häufig, dass die Infozentrale der „Offensive gegen Rechts“ in ein Lazarett umgewandelt werden musste (die Wiener Rettung rückte mit Rettungswägen, sowie zwei Katastrophenzügen an und sperrte die Bartensteingasse ab). Wieder einmal hat es die Polizei geschafft genau zu zeigen auf wessen Seite sie steht, nämlich auf der des bürgerlichen Staatsapparates der kein wirkliches Problem damit hat Burschenschafter, Rassist_innen, Sexist_innen und Antisemit_innen in der Hofburg tanzen zu lassen. Es hat ja auch Bundeskanzler Werner Faymann von der SPÖ sich dagegen ausgesprochen den Akademikerball aus der Hofburg zu schmeißen. Verwunderlich ist das alles ja nicht, gehören rassistische Politik, Rassismus, Abschiebeterror und Diskriminierung zum traurigen Alltag in Österreich. Wir werden uns jedoch nicht durch Polizeiknüppel davon abhalten lassen auch weiterhin gegen diesen Ball auf die Straße zu gehen und ihn zu blockieren. Gerade in Anbetracht der von der Polizei ausgehenden Gewalt ist es wichtig in den nächsten Jahren die Blockaden noch besser zu organisieren und sich aktiv gegen die Polizei zu verteidigen.

Wir distanzieren uns sicher nicht!

Nach dem wahrscheinlich größten Erfolg antifaschistischer Demonstrationen in den letzten Jahren in Wien kam auch sofort das große Wettrennen wer sich denn am schnellsten medial von den zertrümmerten Fensterscheiben und Autos distanzieren kann. Da wurde dann auch schnell die Sachschäden und einzelnen Handgemengen mit der Polizei ganz hastig zu einem regelrechten Bürgerkrieg erklärt, alles um von der eigentlich wichtigen Thematik – dem Ball und den eigentlichen Gewalttäter_innen – der Polizei abzulenken. Wir finden zwar die Zerstörung von Fensterscheiben oder Autos im antifaschistischen und antikapitalistischen Kampf eher sinnfrei, nichtstestotrotz lassen wir uns sicher nicht gegeneinander als „brave, friedliche“ Demonstran_innen und „gefährlichen Black Block“ gegeneinander ausspielen. Der Kampf gegen den Faschismus muss militant und mit allen nötigen Mittels geführt werden, dabei darf weder dem Pflasterstein noch der Friedenstaube gehuldigt werden.



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