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Start Archiv Rassismus/Faschismus/Sexismus 4. Juni 2014: Burschenschafter-Aufmarsch umzingeln!

4. Juni 2014: Burschenschafter-Aufmarsch umzingeln!

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Demonstration – 4. Juni 2014 – 17:00 – Universität Wien/U2 Schottentor

Für den 4. Juni 2014 haben altbekannte Rechtsradikale aus dem Milieu der deutschnationalen Burschenschaften sich etwas ganz Neues ausgedacht. Um sich von ihrem hart erarbeiteten und vollkommen gerechtfertigten Image als ewiggestrige Nazi-Verharmloser_innen zu lösen wollen sie die Rolle von Burschenschaftern in der bürgerlichen Revolution von 1848 feiern. Damals standen Burschenschafter zusammen mit Arbeiter_innen und aufständischen Bürgerlichen an den Barrikaden, um gegen die Unterdrückung durch die Monarchie zu kämpfen. Das versucht nun die Tarnorganisation „Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848“, die von Olympia-Burschenschaftern dominiert wird, als die historische Rolle ihrer frauenverachtenden Männerbünde zu verkaufen. Aber wir lassen uns nicht täuschen: Die Geschichte der Burschenschaften, das sind Deutschnationalismus, Antisemitismus (auch zur Zeit der bürgerlichen Revolutionen) und eine begeisterte Mitarbeit im NS-Regime und bei fast allen Neonazi-Aktivitäten nach 1945. Darum sagen wir: Egal unter welchem „neuen“ Motto, wir überlassen rechtsradikalen Burschenschaften und elitaristischen Männerbünden nicht die Straße – und verhindern ihren Geschichtsverdreher_innen-Aufmarsch am 4. Juni.

Weder beim Gedenken an die gestorbenen Nazi-Soldat_innen (im Rahmen des „Totengedenken“ am 8. Mai) noch beim gemütlichen Abtanzen mit rechten und faschistischen Freund_innen in der Hofburg (beim „Akademikerball“ Ende Januar) bleiben sie mittlerweile ungestört: Fortschrittliche Bündnisse wie die „Offensive gegen Rechts“, bei der REVOLUTION mitarbeitet, haben die rechte Vernetzungsarbeit immer wieder stören und öffentlich als rückschrittlich brandmarken können. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Rechten um einen Imagewandel bemüht sind. Aber Neonazis finden immer wieder ganz absurde Themen, die sie ihren Aufmärschen geben können und hinter denen sie sich verstecken können. In Deutschland gedenkt das rechtsradikale Spektrum zum Beispiel den „Opfern des Bombenterrors“ oder der „Vertreibung der Deutschen aus Polen und Tschechien“. In England fordern sie härtere Strafen für Kindesmissbrauch und in Spanien marschiert die braune Brut auf, um die Ansiedlung von Braunbären zu fordern. Das sind aber alles nur Masken, die eines zum Ziel haben: Es gesellschaftlich akzeptabel zu machen, das Faschist_innen und Rechtsradikale offen marschieren können. Wir lassen uns da nichts vormachen: Egal unter welcher Flagge, egal mit welchem Motto – Rechte haben keinen Platz in unserer Stadt!

Wie schon beim Aufmarsch der „Identitären“ oder dem blau-braun-burschenschaftlichen Tanzvergnügen bei WKR-, Burschenbund- und Akademikerball werden wir uns auch am Mittwoch den Rechten lautstark und kämpferisch entgegenstellen. Denn die Geschichte hat oft genug gezeigt, was es für fortschrittliche Aktivist_innen, für Arbeiter_innen- und Jugendbewegungen bedeutet, wenn die Ewiggestrigen wieder marschieren. Der ermordete Ernst Kirchweger, von einem Burschenschafter auf einer Uni-Demonstration erschlagen, die Straßenschlachten nach der „Schiller-Feier“ und die Neonazis, die nach „Protesten gegen die Wehrmachtsausstellung“ die Kärntner Straße verwüsteten sind nur einige Beispiele, was uns blüht wenn wir den Rechten die Straßen überlassen.

Gerade die Burschenschaften, die solche Veranstaltungen unter scheinbar seriösen, akademischen Vorwänden anmelden und organisieren funktionieren als Kettenglied zwischen gewalttätigen Neonazis, deutschnationalen Ewiggestrigen und legalen Rechten. Sie bringen Holocaustverherrlicher_innen wie den Liedermacher Rennicke mit FPÖ-Politiker_innen, ehemalige Wehrmachts- und SS-Soldat_innen mit studentisch-rechten Aktivist_innen zusammen. Was in ihren „Buden“ über Möglichkeiten, rechte Wahnvorstellungen in die parlamentarische Arbeit einfließen zu lassen, geredet wird, bleibt geheim, aber die Teilnahme von Burschenschaftern an fast allen größeren rechten Aktionen, wie zum Beispiel dem mörderischen Südtirol-Terror, spricht für sich. Nicht nur deswegen überlassen wir den Männerbündlern keinen Fußbreit unserer Straßen.

Aber wie bei allen antifaschistischen Protesten in diesem Jahr ist auch diesmal vorprogrammiert, dass die Polizei alles tun wird um den Rechten zu helfen und die Antifaschist_innen anzugreifen. Die Gewaltorgien bei Akademikerball-Protesten und bei der Demonstration gegen den „identitären“ Aufmarsch zeigen einmal mehr, dass der kapitalistische Staat bereitwillig mit Rechtsradikalen zusammenarbeitet, und Linke schonungslos attackiert. Wir lassen uns das nicht gefallen – Unsere Waffe ist die Solidarität! Gehen wir alle gemeinsam am 4. Juni auf die Straße, um die Rechten in einem lauten und kämpferischen Protest untergehen zu lassen!



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