REVOLUTION

  • Schrift vergrößern
  • Standard-Schriftgröße
  • Schriftgröße verkleinern
Start

Antwort an Red*Revolution

E-Mail Drucken PDF

Am 6.12., 12.12. und am 18.12. gingen in Wien Schüler_innen auf die Straße, um gegen die Zentralmatura, das neue Lehrer_innendienstrecht und die bekannten Mängel des österreichischen Schulsystems zu protestieren. Nach dem bereits bekannten Verrat der von der konservativen „Schülerunion“ bestimmten Bundesschüler_innenvertretung blieben nur wenige Organisationen, die die Bewegung an der Seite der Schulkomitees aufbauen wollten: Neben REVOLUTION waren das unter anderem SLP (Sozialistische Linkspartei), „Der Funke“, die sozialdemokratische AKS und Red*Revolution. Gegen Drohungen der Direktionen, den Verrat der Bundesschülervertretung und Scheinverhandlungen des Unterrichtsministeriums konnten sich die kämpferischen Schüler_innen bisher durchsetzen. Aber um den Kampf zu gewinnen, braucht es eine größere, kämpferischere und vor allem eine geeinte Bewegung. Diese Einigkeit ist aber nach einigen taktischen Zügen von AKS und Red*Revolution ernsthaft in Gefahr, und damit auch der Erfolg der Bewegung. Wir wollen hier einigen Anschuldigungen, die Red*Revolution auf ihrer Homepage gegen die Aktivist_innen von REVOLUTION erhoben haben, entgegnen und Vorschläge machen, wie wir ein Zerbrechen der Bewegung verhindern können.

 

Red*Revolution hat in ihrer Stellungnahme klar gemacht, dass sie an der Organisation des Schulstreiks am 18.12., der wegen mangelnder Teilnahme in eine ausgesprochen erfolgreiche Streikversammlung überführt wurde, organisatorische Kritik hegen. Diese Kritikpunkte werden in der (zuvor erschienenen) REVOLUTION-Bilanz „Fünf Fragen und Antworten zum Schulstreik am 18.12.“ widerlegt. Es ist aber auch wichtig festzuhalten, dass die bewusste Agitation GEGEN die Aktion die von Red*Revolution ausging (auf ihrer Homepage und auf Facebook riefen sie Schüler_innen auf, nicht zum Streik zu gehen) das Seine dazu beigetragen hat, die Schüler_innen, die nicht mit uns in Kontakt standen von der Aktion abzuhalten. Die Schulkomitees, mit denen REVOLUTION-Aktivist_innen im Vorfeld gesprochen hatten signalisierten an den Aktionen teilnehmen zu wollen – und diese Schulen tauchten auch auf der Aktion auf.

Wenn wir im Kontext des 18.12. die Rolle von Red*Revolution betrachten müssen wir auch die Rolle der anderen Organisationen betrachten. Die AKS, die größte (linke) Schüler_innenorganisation in Wien, unterstützte den Streik zwar offiziell – aber leider nur offiziell. Für die Mobilisierung wurde kein Finger gerührt (es wurde lediglich auf ihrer Homepage veröffentlicht, dass „sich die aks Bundesorganisation mit den am Mittwoch 18.12. stattfindenden Schüler_innenstreiks in Wien und Vorarlberg [solidarisiert]“). Am Streik selbst tauchte von Seiten der AKS niemand auf. Noch kurz ein paar Worte zur Organisierung des Schulstreiks. Wir von REVOLUTION hatten am Montag beschlossen, dass wir zu keinem Schulstreik am 18.12. aufrufen. Nachdem wir aber auf Nachfrage erfahren hatten, dass SLP und Funke ohnehin einen Streik organisieren entschieden wir uns dazu diesen nun doch zu unterstützen, um die Aktion zu stärken.

Außerdem äußert Red*Revolution einige politische Kritikpunkte, die wir von REVOLUTION für falsch und teilweise unwahr halten. Zuerst ist die scheinbare Unwissenheit über die Existenz von REVOLUTION („Eine Gruppe die sich Revolution Austria nennt“) nicht nachvollziehbar. Fünf der Gründungsmitglieder von Red*Revolution waren jahrelang in REVOLUTION aktiv und wurden ausgeschlossen, weil sie Mitglieder undemokratisch aus der Organisation drängen wollten (man kann den Plan unserer ehemaligen Genoss_innen hier nachlesen: http://www.onesolutionrevolution.at/index.php/component/content/article/392). Auch der vorgeworfene Einsatz von Geldmitteln um Red*Revolution ihre „angemessenen“ Redeplätze zu verwehren hat sich in der Realität so nicht abgespielt. Tatsächlich blieben nach dem Verrat der Bundesschüler_innenvertretung nur linke Gruppen übrig, die an der Seite der Schulkomitees den Streik organisierten. Wir haben uns – gemeinsam mit Red*Revolution – abgesprochen um den Ablauf der Demonstration zu koordinieren, aber nicht um die Demonstration zu dominieren. Deswegen wurde ein Lautsprecherwagen beschafft, und jede Organisation sollte einen Redebeitrag halten können, den Rest der Zeit sollten Schüler_innen die Anlage verwenden können. Red*Revolution verließ diese Koordination nachdem ihre Forderung nach mehr „Redeplätzen“ für sie niemandem außer ihnen selbst sinnvoll erschienen war. Andere Kritikpunkte wie dass es sich bei REVOLUTION um eine „Nicht-Schüler_innenorganisation“ handelt, sind sinnlos: Wir haben Tausenden Wiener Schüler_innen bewiesen, dass wir an ihrer Seite stehen und kämpfen.

Den Weg, den die Kolleg_innen jetzt gehen erscheint uns sehr gefährlich. Sie stellen das Interesse ihrer eigenen Organisation über das Interesse der Bewegung – es mag ihnen zwar so erscheinen, als wäre Red*Revolution der entscheidende Faktor für Erfolg und Misserfolg der Bewegung, tatsächlich sind das aber die Schüler_innen. Deshalb schlagen wir vor, einen großen Aktivist_innenkongress einzuberufen, bei dem die nächste Aktion gemeinsam geplant wird. Alle Organisationen, aber vor allem die Schulkomitees müssen dort solidarisch zusammenarbeiten um die Bewegung doch noch zum Sieg zu führen. Politische Kritik aneinander darf dabei nicht außen vor gelassen werden, sollte diesmal aber sachlich und inhaltlich vorgetragen werden und auf Fakten basieren.



Auf ihren sozialen Netzwerken verbeiten
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 05. Januar 2014 um 14:42 Uhr  

REVOLUTION-Treffen

Nächste Termine

Unsere Treffen finden an jedem Freitag ab 18:00, im Amerlinghaus, Raum 4, erreichbar mit U2/U3 - Station Volkstheater (Stiftgasse 8, 1070 Wien), statt.

 

In den Newsletter eintragen!